Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen"

Menschenhandel

Weltweit werden tausende Menschen durch die Androhung und Ausübung von Gewalt oder die Ausnutzung einer Zwangslage zur Prostitution oder Arbeit gezwungen. Oft ist damit der Aufenthalt in einem fremden Land verbunden. Überwiegend Frauen und Kinder gehören zu den Opfern. In fast allen Fällen von Menschenhandel geht es um die wirtschaftliche Ausbeutung der Betroffenen.

Was ist unter Menschenhandel zu verstehen?

Frauen, die von Menschenhandel betroffen sind, werden von ihrem vertrauten sozialen oder kulturellen Umfeld getrennt. Die Täter zwingen sie unter ausbeuterischen Bedingungen zu arbeiten und zu leben. Sie nehmen ihnen jegliche Entscheidungsfreiheit und vermitteln ihnen das Gefühl, keine Alternativen mehr zu haben. Dazu nutzen die Täter oft ihre Machtposition oder die Notlage der Frauen aus, drohen ihnen mit Gewalt oder misshandeln sie massiv. In einigen Fällen entscheiden sich die Frauen zunächst freiwillig für den Ortswechsel und die Tätigkeit, weil sie über die tatsächlichen Arbeits- und Lebensbedingungen getäuscht wurden. Gerade im Bereich der Zwangsprostitution werden die betroffenen Frauen im Vorfeld mit falschen Versprechungen gelockt. Die Täter verschweigen ihnen die Kosten für Pass, Visum, Verpflegung und Unterkunft und machen sie so gezielt abhängig.

Wer ist an Menschenhandel beteiligt?

Menschenhandel kommt in allen Branchen vor, insbesondere im Bereich der kommerziellen sexuellen Ausbeutung aber auch in der Gastronomie, der Reinigungsbranche, in privaten Haushalten, der Landwirtschaft, der Lebensmittelindustrie, dem Baugewerbe, im Schaustellergewerbe oder in der Transportbranche. Die Täter sind überwiegend männlich und stammen häufig aus großen Netzwerken der Organisierten Kriminalität. Frauen treten als Täterinnen in verstärktem Maße bei der Anwerbung und Kontrolle der betroffenen Frauen auf. Auch internationale Heiratsagenturen oder Arbeitsvermittlungen können an Menschenhandel beteiligt sein. Gleichzeitig gibt es auch Fälle, in denen die Täterinnen und Täter zum näheren sozialen oder familiären Umfeld der Betroffenen zählen.

An wen können sich Frauen, die von Menschenhandel betroffen sind, wenden?

Menschenhandel ist eine schwere Menschenrechtsverletzung. Das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen berät betroffene Frauen und Mädchen zu ihren Möglichkeiten, sich aus der Situation zu lösen. Auch stellt das Hilfetelefon den Kontakt zu Unterstützungseinrichtungen in der Nähe her, bei denen die Betroffenen Hilfe finden können – zum Beispiel zu Fachberatungsstellen gegen Frauenhandel, Prostituiertenberatungsstellen oder Frauenhäusern. Freundinnen, Freunde und Verwandte sowie Fachkräfte können sich ebenfalls bei all ihren Fragen zu Menschenhandel an das Hilfetelefon wenden.

Weitergehende Informationen

"Opferfibel – Rechte von Verletzten und Geschädigten in Strafverfahren" - nicht barrierefrei - PDF, 1,2 MB
Informationen für Opfer zum Strafverfahren (BMJV)

„FrauenhandelN in Deutschland“ - PDF, 1,3 MB
(Bundesweiter Koordinierungskreis gegen Frauenhandel, KOK e. V.)

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