Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen"

24.10.2022

Charlotte Weise: Das Zeichen der Solidarität kommt gut an

Influencerin Charlotte Weise beteiligt sich erneut an der Mitmachaktion „Wir brechen das Schweigen“ am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November. Die 29-Jährige lebt in Barcelona, sie bloggt eigentlich am liebsten über die schönen Dinge im Leben. Aber Gewalt gegen Frauen empört sie und deshalb informiert sie ihre Community über die Mitmachaktion des Hilfetelefons.

Frau Weise, Sie sind in den sozialen Medien eine starke Stimme gegen Gewalt an Frauen und sprechen das Thema immer wieder auf Ihren Social-Media-Kanälen und in Interviews an. Was treibt Sie dabei an?

Charlotte Weise: Es ist eben ein wichtiges Thema. Frauen erleben, dass Grenzen überschritten werden. Das habe ich selbst mit 17 Jahren heftig erfahren und vor Kurzem hatte ich wieder ein unangenehmes Erlebnis. Ich wurde am Strand gefilmt – ohne mein Einverständnis. Ich bekomme viele Nachrichten von Mädchen und Frauen, die von ihren Gewalterfahrungen berichten. Sie werden bedroht, sie geraten in doofe Situationen, sie erleben Gewalt und fühlen sich hilflos oder schämen sich. Dabei sind es nicht sie, die etwas falsch machen. Darauf möchte ich aufmerksam machen.

Sie haben sich im vergangenen Jahr an unserer Mitmachaktion „Wir brechen das Schweigen“ beteiligt. Wie hat Ihre Community auf den Post mit Aktionsschild reagiert?

Charlotte Weise: Grundsätzlich positiv, das Zeichen der Solidarität kam gut an. Es gab Nachrichten, wie etwa: „Toll, dass du dich engagierst“. Das freut mich natürlich. Gleichzeitig muss ich gestehen, dass es trotz des Zuspruchs nicht immer leicht für mich ist, Erfahrungen mit Gewalt zu thematisieren. Denn mir schreiben auch sehr viele Mädchen und Frauen ihre schlimmen Geschichten, ihre krassen Erlebnisse. Das ist teilweise sehr bedrückend und beschäftigt mich lange. Ich mache mir bei meinen Posts immer Gedanken, wie ich sensibel mit diesem Thema umgehe, denn ich möchte ja auch nicht bei Betroffenen etwas triggern.

Aktionstage und Beteiligungsformate im Netz sind an der Tagesordnung. Warum ist es trotzdem wichtig, sich auch an diesem 25. November wieder zu beteiligen?

Charlotte Weise: Weil es wichtig ist, das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ noch bekannter zu machen. Nicht nur für die Betroffenen, auch für das Umfeld. Ich bin zum Beispiel sehr froh, dass ich den Leuten, die mir schreiben, den Tipp geben kann, sich ans Hilfetelefon zu wenden. Ich bin keine Psychologin, kann aber auf die Profis vom Hilfetelefon verweisen. Abgesehen davon, habe ich stark das Gefühl, dass viele Menschen jemanden zum Reden brauchen. Wenn sie dort anrufen, bekommen sie Rückhalt und werden gestärkt.


Fotohinweis: BWM Communiations

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