01.06.2023
116 016 – unter dieser Nummer bekommen gewaltbetroffene Frauen bald in vielen Ländern Europas Hilfe – in Deutschland gilt sie ab Juni dieses Jahres. 116 ist die europäisch einheitliche Nummer für soziale Dienste, 016 steht für den Bereich "Gewalt gegen Frauen".
22 EU-Staaten, die Schweiz und die Europäische Kommission unterstützen das Vorhaben einer europaweit einheitlichen Nummer, unter der das jeweilige nationale Hilfetelefon erreichbar sein wird. Dafür hat sich 2020 eine Mehrheit der europäischen Gleichstellungsministerinnen und -minister ausgesprochen. Eine einheitliche Nummer halten sie für wichtig, da Gewalt gegen Frauen in allen europäischen Ländern ein großes Thema ist. Betroffen sind sämtliche Altersgruppen und soziale Milieus. Gewalt gegen Frauen sei keine Privatsache, sondern gehe alle an – deshalb brauche es auch eine europäische Antwort.
Seit 2013 ist das bundesweite Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" unter der Nummer 08000 116 016 eingerichtet und rund um die Uhr aus deutschen Telefon- und Mobilfunknetzen erreichbar. In 18 Fremdsprachen erhalten hier gewaltbetroffene Frauen anonyme Beratung. Diese Nummer bleibt auch im nächsten Jahr weiterhin bestehen. "Das Hilfetelefon ist mittlerweile bekannt und akzeptiert – das ist ein großer Erfolg! Aber die Zahlen zeigen auch den ungebrochenen, sogar steigenden Bedarf. Ich bin froh, dass wir mit der einfacheren Rufnummer auch künftig Frauen niedrigschwellig Zugang zu Hilfe und Schutz bei Gewalt bieten", sagte Bundesfrauenministerin Lisa Paus anlässlich der Einführung der neuen gekürzten Rufnummer.
Auch die Wort-Bild-Marke des Hilfetelefons wurde in diesem Zuge aktualisiert. Neben der barrierefreien neuen Farbgebung und der gekürzten Rufnummer erscheint jetzt ein auffälliges Tastenfeld als Signet. Auf dem Tastenfeld wird die 116 016 farblich hervorgehoben. Des Weiteren zeichnet sich das neue Logo durch eine stärkere Hervorhebung des inhaltlich relevanten Zusatzes "Gewalt gegen Frauen" aus.
Werbe- und Informationsmaterialien mit der neuen Wort-Bild-Marke werden sukzessive in der Rubrik Materialien auf www.hilfetelefon.de zur Verfügung gestellt. Da die Nummer mit der Vorwahl 08000 für die Übergangszeit von einem Jahr erreichbar bleibt, behalten die bisherigen Materialien vorerst ihre Aktualität – Bestände müssen nicht vernichtet werden.