Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen"

19.09.2024

Seid nachtsam!

Für mehr Sicherheit im Nachtleben

In Clubs, auf Festivals oder auf Partys an der Uni erleben Frauen regelmäßig sexualisierte Gewalt wie unerwünschten Körperkontakt, aufdringliche Blicke oder obszöne Sprüche. Mehr Sensibilität für das Thema Gewalt gegen Frauen im Nachtleben schafft in Baden-Württemberg die 2021 ins Leben gerufene Kampagne "nachtsam" mit kostenlosen Schulungsangeboten für Mitarbeitende etwa aus Bars und Diskotheken. Auch Beratungsstellen wie das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" sind eingebunden.

3 Fragen an Pia Kuchenmüller, Leitung von "nachtsam"

Was ist das Ziel der Kampagne "nachtsam“ und wer macht mit?

Wir haben in Baden-Württemberg über 300 Einrichtungen und 27 Städte, die sich an "nachtsam" beteiligen. Die Landeskampagne wird vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration gefördert. Die Idee dahinter ist, Betroffenen einen niederschwelligen Zugang zu den Anlaufstellen aus dem Unterstützungssystem und zu Beratungsangeboten wie dem Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" zu ermöglichen.

Was sind die zentralen Inhalte der Schulungen für "nachtsame" Mitarbeitende?

Bei unseren Schulungen verfolgen wir einen handlungsorientierten Ansatz: Mitarbeitende bekommen Tools an die Hand, wie sie bei einem Vorfall reagieren können. Die Bausteine sind: Eure Gäste, Wege und Licht, Alkohol und Drogen, Bedrohung, Übergriffe, KO-Tropfen und der Nachhauseweg. Beteiligte Einrichtungen erhalten außerdem einen Handlungsleitfaden, in dem unter anderem hilfreiche Kontakte vermerkt sind.

Wie sieht die Zusammenarbeit mit Beratungsangeboten wie dem Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" aus?

Die geschulten Mitarbeitenden leiten die Betroffenen an die zuständigen, lokalen Frauenfachberatungsstellen weiter oder an das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen", wenn es außerhalb der Öffnungszeiten ist oder es eben keine Beratungsstelle gibt vor Ort. Wir sind jetzt im dritten Jahr und haben ein großes Netzwerk aufgebaut, das auch die Lücken in der Fläche abdeckt. Gerade im ländlichen Raum arbeiten wir außerdem sehr eng mit beispielsweise den Gleichstellungsbeauftragten der Kommunen zusammen.

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