Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen"

Newsletter – Vielfältige Hilfsangebote für Frauen ermöglichen

28.09.2023

Liebe Leserinnen und Leser,

geschlechtsspezifische Gewalt hat viele Formen. Frauen werden geschlagen, psychisch misshandelt oder sexuell belästigt. Es trifft Junge und Alte, Frauen mit und ohne Arbeit, auf dem Land und in der Stadt, Frauen mit und ohne Behinderungen und solche mit und ohne Migrationsgeschichte. Wir beleuchten in diesem Newsletter die Situationen, in denen Frauen Gewalt erleben, deren Auswirkungen und auch die besondere Herausforderung, möglichst alle Frauen mit Hilfsangeboten zu erreichen.

Mit besten Grüßen
Petra Söchting
Leiterin Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen“




Hilfsangebote noch nicht divers genug


Im Interview: Dr. Delal Atmaca, Mitgründerin von DaMigra e. V.

Der Dachverband der Migrantinnenorganisationen in Deutschland (DaMigra e. V.) setzt sich für Frauen mit Flucht- und Migrationserfahrung ein und lenkt das Augenmerk auf die besonderen Risken, denen sie im Kampf gegen geschlechtsspezifische Gewalt an Frauen ausgesetzt sind:

Sprachbarrieren, kaum Rückzugsmöglichkeiten in Flüchtlingsunterkünften und die Angst vor Abschiebung. Im Interview mit dem Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" spricht sich Geschäftsführerin Dr. Delal Atmaca für mehr Diversität im Hilfesystem aus.



Angebote für die ältere Generation

Spezielle Beratung für Frauen ab 60 Jahren

Häusliche Gewalt endet nicht im Alter. Sie geschieht meist im Verborgen und bleibt deshalb unentdeckt. Ältere Frauen tun sich oftmals schwer, über das Tabuthema zu sprechen. Der Kölner Verein Paula e. V. ist eine Beratungsstelle für Frauen ab 60 Jahren – eines der wenigen Angebote exklusiv für diese Altersgruppe, die kaum Zugang findet zum Hilfesystem für geschlechtsspezifische Gewalt. Ältere Frauen kennen Beratungseinrichtungen seltener als jüngere Frauen. Auch sind sie möglicherweise weniger damit vertraut, persönliche Probleme mit Fremden zu besprechen.



Gewalt an Frauen im ländlichen Raum

Deutscher LandFrauenverband (dlv) sieht den Bund in der Pflicht

Der Deutsche LandFrauenverband e. V. (dlv) vertritt die Interessen von Frauen, die auf dem Land leben – auch wenn es um Häusliche Gewalt geht. Ein ausgedünntes Hilfesystem, lange Wegstrecken und ein unzureichend ausgebauter ÖPNV erschweren Betroffenen die Suche nach und den Zugang zu Beratung und Zuflucht. Ursula Braunewell, dlv-Vizepräsidentin, vermutet eine höhere Dunkelziffer von gewaltbetroffenen Frauen auf dem Land. Der dlv fordert in einem Positionspapier unter anderem einen gesetzlichen Rahmen für den Ausbau des Hilfesystems und ein verlässliches finanzielles Engagement des Bundes.



Bundeslagebild Häusliche Gewalt

BKA-Statistik zur Partnerschaftsgewalt im Jahr 2022

Gewalt im persönlichen Nahraum hat viele Facetten – sie findet häufig in Beziehungen und innerhalb der Familie statt. Im Juli 2023 stellten Bundesfrauenministerin Lisa Paus und Bundesinnenministerin Nancy Faeser mit dem Bundeskriminalamt (BKA) die Polizeiliche Statistik zu Partnerschaftsgewalt und innerfamiliärer Gewalt vor. Die Anzahl der Opfer Häuslicher Gewalt ist in den vergangenen fünf Jahren deutlich gestiegen und liegt bei 240.547 (2018: 212.896; +13 Prozent). Es sind überwiegend männliche Tatverdächtige, die gegenüber der Person Gewalt ausüben, mit der sie in einer Partnerschaft leben.



Gewalt gegen Sportlerinnen

Unerwünschter Kuss auf den Mund einer Spielerin hat Konsequenzen

Der unerwünschte Kuss auf den Mund der spanischen Fußballerin Jennifer Hermoso bei der Siegerehrung der Frauenweltmeisterschaft wurde weltweit kritisiert und führte zum Rücktritt von Luis Rubiales, dem Präsidenten des spanischen Fußballverbands. Auch in Deutschland ist der Sport nicht frei von (sexualisierter) Gewalt. Sowohl im Breitensport als auch im Leistungssport erfahren Mädchen und Frauen verschiedene Formen von Gewalt. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) informiert über Schutzmöglichkeiten.



Countdown zur Mitmachaktion 2023

Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November

Partnerinnen und Partner des Hilfetelefons, aber auch die breite Öffentlichkeit, sind dazu eingeladen, aktiv zu werden bei der Mitmachaktion 2023 rund um den 25. November. Das ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen. Wie bereits in den vergangenen Jahren, ruft das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" unter dem Motto "Wir brechen das Schweigen" dazu auf, ein Zeichen zu setzen und Solidarität zu signalisieren. Holen Sie sich auf unserer Aktionswebseite in Kürze gute Ideen zum Mitmachen!




Plakate, Flyer oder Aufkleber

Die Infomaterialien sind barrierefrei, kostenlos und mehrsprachig

Unterstützen auch Sie dabei, das Beratungsangebot des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“ noch bekannter und sichtbarer zu machen. Eine Postkarte in Ihrem Café, ein Flyer in Ihrer Praxis, ein Aufkleber an einem öffentlichen Ort, unser Logo auf Ihrer Internetseite – mit geringem Aufwand können Sie von Gewalt betroffenen Frauen helfen, einen Ausweg zu finden. Bestellen Sie die Informationsmaterialien jederzeit kostenlos über unser Online-Formular oder laden Sie sie herunter. Materialien mit der neuen Wort-Bild-Marke stellen wir dort sukzessive zur Verfügung.

Da die Nummer mit der Vorwahl 08000 bis auf weiteres erreichbar bleibt, behalten die bisherigen Materialien vorerst ihre Aktualität – Bestände müssen nicht vernichtet werden.



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