Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen"

Newsletter 2/2021

30.06.2021

Sehr geehrte Damen und Herren,

vor zehn Jahren setzte der Europarat seine Unterschrift unter ein zukunftsweisendes Völkerrechtsabkommen: die Istanbul-Konvention zur Prävention und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt. In unserem aktuellen Newsletter beleuchten wir unter anderem, inwieweit deren Ideen und Ziele in Deutschland bereits umgesetzt sind. Im Interview berichtet zudem eine Anwältin über ihre praktischen Erfahrungen rund um die Istanbul-Konvention. Und: Auch wenn die Covid-19-Pandemie langsam abklingt, gibt es noch immer Frauen, die besonders unter den Einschränkungen leiden, wie insbesondere Sexarbeiterinnen in Dortmund. Wir wünschen eine interessante Lektüre!

Mit freundlichen Grüßen
Petra Söchting
Leiterin Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“



10 Jahre Istanbul-Konvention

Völkerrechtsabkommen gegen Gewalt an Frauen


Was hat die Istanbul-Konvention bislang bewirkt?

Vor zehn Jahren hat der Europarat die Istanbul-Konvention unterschrieben – ein Völkerrechtsabkommen zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt an Frauen und

häuslicher Gewalt. In Deutschland trat sie am 1. Februar 2018 in Kraft und ist seitdem rechtlich verbindlich. Doch inwieweit profitierten Frauen in ihrem Alltag davon?



Richterinnen fortbilden?

Eine Einschätzung aus der Anwaltskanzlei

Interview mit Asha Hedayati, Anwältin für Familienrecht

Die Istanbul-Konvention ist in der Theorie ein großartiges Instrument, um Frauen ein gewaltfreies Leben zu ermöglichen – so die Rechtsanwältin Asha Hedayati, die sich in Berlin für die Rechte gewaltbetroffener Frauen einsetzt. Durch ihre berufliche Tätigkeit erlebt sie dennoch Tag für Tag, an welchen Stellen es in der praktischen Umsetzung der Konvention hapert. Im Gespräch erläutert sie ihre Beobachtungen, Ideen und Lösungsansätze.



Wo Hilfe kaum ankommt

Sexarbeiterinnen in der Corona-Pandemie

Aus dem Dortmunder Rotlichtmilieu

„Sexarbeiterinnen sind in unserer Gesellschaft stets die letzten, bei denen Hilfe und Unterstützung ankommt“, sagt Andrea Hitzke, Leiterin der Dortmunder Mitternachtsmission e. V.. Sie berichtet von der prekären Situation der Prostituierten während der Covid-19-Pandemie. Viele Frauen wurden in die Illegalität gedrängt, um Geld zum Überleben zu verdienen, und waren so von Gewalt, Ausbeutung und Menschenhandel betroffen.



Fachpolitischer Beirat

Neue Amtsperiode gestartet

Beirat des „Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“ in dritter Amtsperiode

Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ wird fachpolitisch von einem 15-köpfigen Beirat begleitet, dessen Mitglieder für drei Jahre vom Bundesministerium für Familie, Frauen, Senioren und Jugend berufen werden. Mit der konstituierenden Sitzung am 22. April 2021 startete die dritte Amtsperiode. Vorsitzende ist weiterhin Prof. Dr. Barbara Kavemann (Foto), ihre Stellvertreterin ist Heike Herold. Neben Expertinnen und Experten des Unterstützungssystems für gewaltbetroffene Frauen gehören dem Beirat auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus Ländern und Kommunen an.



Lagebild „Häusliche Gewalt 2020“ in NRW

Das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen hat die kriminalstatistische Auswertung zu häuslicher Gewalt vorgestellt. Das Lagebild wurde erstmalig erstellt und bezieht sich auf das Berichtsjahr 2020.



Sie möchten einen Newsletter-Beitrag veröffentlichen?

Gerne stellen wir Ihnen Beiträge aus unserem Newsletter zur Veröffentlichung in Ihren eigenen Medien zur Verfügung. Sprechen Sie uns an unter: 030 280 18 152.



Weltflüchtlingstag am 20. Juni

Seit 20 Jahren internationaler Gedenktag

Würdigung von Stärke, Mut und Widerstandsfähigkeit

Im Jahr 2019 waren weltweit rund 79,5 Millionen Menschen auf der Flucht – lauter Einzelschicksale oftmals mit Gewalt- und Verlusterfahrungen, aber auch Geschichten von Mut, Stärke und Widerstandsfähigkeit. Vor 20 Jahren erklärten die Vereinten Nationen den 20. Juni zum Weltflüchtlingstag und rufen seitdem zur Solidarität mit Geflüchteten auf. Die globalen Flüchtlingszahlen veröffentlicht das UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR). Geflüchtete Frauen, die von Gewalt betroffen sind, können sich an das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ wenden, es bietet Beratung in 17 Fremdsprachen an.



Für Toleranz und Respekt

Azubis der Deutschen Bahn gegen Hass und Gewalt

Banner gegen Gewalt an Frauen am Frankfurter Hauptbahnhof

Seit April 2021 setzen Azubis der Deutschen Bahn am Frankfurter Hauptbahnhof ein Zeichen gegen sexuelle Belästigung. „Jeder hatte schon einmal Kontakt damit und dennoch ist es ein Tabuthema“, sagt eine Auszubildende. „Deshalb wollen wir mit unseren Bannern auf das Thema aufmerksam machen und Betroffene dazu ermutigen, Vorfälle zu melden und sich Hilfe zu suchen.“ Dabei verweisen sie auch auf die Nummer 08000 116 016 des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“. Die Aktion gehört zum Projekt „Bahn-Azubis gegen Hass und Gewalt – Gemeinsam für ein tolerantes und respektvolles Miteinander“.


Infomaterial bestellen

Postkarten, Flyer oder Aufkleber

Wenn viele mitmachen…

… lässt sich viel erreichen. Unterstützen auch Sie, das Beratungsangebot des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“ noch bekannter und sichtbarer zu machen. Eine Postkarte in Ihrem Café, ein Flyer in Ihrer Praxis, ein Aufkleber an einem öffentlichen Ort, unser Logo oder Kampagnenspot auf Ihrer Internetseite – mit geringem Aufwand können Sie von Gewalt betroffenen Frauen helfen, einen Ausweg zu finden. Das Informationsmaterial steht Ihnen kostenlos zu Verfügung und ist über unser online-Formular ganz einfach zu bestellen bzw. herunterzuladen.


Zum Seitenanfang springen