20.07.2018
Besondere Gäste: Bundeskanzlerin und Frauenministerin besuchen das Hilfetelefon.
In dieser Woche haben Bundeskanzlerin Angela Merkel und Familienministerin Franziska Giffey das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" in Köln besucht. Sie lobten die engagierte Arbeit der Beraterinnen. "Gewalt gegen Frauen ist oft ein Tabuthema", sagte Merkel. Umso bedeutender sei es,
dass es das Hilfetelefon gebe „als ganz wichtige Nummer für Frauen, die in Not sind". Ministerin Giffey kündigte an, das Hilfetelefon weiter auszubauen und im Herbst erneut einen Runden Tisch zum Thema Gewalt gegen Frauen zu initiieren.
Stark machen für ein selbstbestimmtes und gewaltfreies Leben – Staatsministerin Annette Widmann-Mauz über Unterstützungsangebote für Frauen mit Einwanderungsgeschichte
Annette Widmann-Mauz ist seit März 2018 Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration. Seit Jahren bezieht sie klare Haltung gegen Gewalt an Frauen. Im Gastbeitrag erklärt sie, wie wichtig der Schutz und die Unterstützung gewaltbetroffener Frauen mit Migrationshintergrund und Fluchterfahrungen ist und stellt engagierte Verbände und Initiativen aus dem Bereich vor.
Sprachlich sensibel und respektvoll beraten beim Hilfetelefon
Täglich melden sich Frauen verschiedenster kultureller Hintergründe beim Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen". Binnen Sekunden müssen sich die Beraterinnen auf ein Gegenüber einstellen, dessen Geschichte und Herkunft sie nicht kennen. Um trotzdem sensibel und bedarfsgerecht beraten zu können, benötigen die Beraterinnen besondere Kompetenzen – und eine bestimmte, interkulturelle Haltung. Wie das Hilfetelefon seine Mitarbeiterinnen diesbezüglich schult, erläutern Fachkräfte aus verschiedenen Blickwinkeln.
Ein Gespräch mit DaMigra-Geschäftsführerin Dr. Delal Atmaca
Seit Jahren setzt sich der Dachverband der Migrantinnenorganisationen in Deutschland (DaMigra e.V.) für Frauen mit Flucht- und Migrationserfahrung ein. Mit dem Hilfetelefon sprach Geschäftsführerin Dr. Delal Atmaca über geschlechtsspezifische Gewalt und den Schutz gewaltbetroffener Frauen mit Fluchterfahrung. Unterstützungseinrichtungen rät sie, sich interkulturell zu öffnen und ihr Personal zu schulen, um noch mehr Betroffene erreichen und gender- sowie kultursensibel beraten zu können.
Jede vierte Frau ist einmal in ihrem Leben von körperlicher oder sexueller Gewalt betroffen.
Auf diesen Missstand macht das baden-württembergische Ministerium für Soziales und Integration mit seiner aktuellen Plakataktion "JEDE VIERTE FRAU" aufmerksam. Gleichzeitig bewerben die Plakate das bundesweite Hilfetelefon. "Wir möchten allen betroffenen Frauen vermitteln, dass sie überregionale und niederschwellige Hilfe finden können", unterstrich Staatssekretärin Bärbl Mielich beim Presseauftakt, an dem auch Hilfetelefon-Leiterin Petra Söchting teilnahm.
Das Projekt "Kicks für alle!" will Gewalt und Sexismus aus Fußballstadien verbannen.
In ihrem aktuellen Forschungsprojekt "Kicks für alle!" untersuchen Gender-Experte Robert Claus und sein Team geschlechtsspezifische Rollenbilder und Gewalt unter Fußballfans. Dazu hat die interdisziplinäre Forscher*Innengruppe bundesweit Fanprojekte interviewt. Mit den Ergebnissen haben selbst die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nicht gerechnet: "Dass sexualisierte Gewalt bei Fans so ein großes Thema ist, hat uns überrascht", so Claus. Viel zu oft werde Gewalt gegen Frauen bagatellisiert und bei Vorfällen einfach weggesehen.
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Seit Juli ist das Hilfetelefon jederzeit in Deutscher Gebärdensprache erreichbar.
Frauen mit Hörbeeinträchtigung oder Hörschädigung haben nun die Möglichkeit, die telefonische Beratung beim Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" mittels Gebärdensprachdolmetschung rund um die Uhr zu nutzen. Grund dafür: Die Tess-Relay-Dienste GmbH hat ihr Angebot ausgeweitet. Bislang waren die Dolmetschdienstleitungen des Anbieters auf die Zeit von 8.00 bis 23.00 Uhr beschränkt. Wie die Beratung in Deutscher Gebärdensprache beim Hilfetelefon konkret funktioniert, erklären wir auf unserer Webseite.
Im November präsentiert das Hilfetelefon seine neue Kampagne.
Anschuldigungen, Demütigungen oder körperliche Übergriffe – keine Frau muss sich Gewalt bieten lassen! Mit klaren Botschaften, einem empowernden Claim und starken Frauen macht die neue Kampagne des Hilfetelefons "Gewalt gegen Frauen" Betroffenen Mut, sich an die Beraterinnen des Hilfetelefons zu wenden. Die portraitierten Frauen spiegeln die Vielfältigkeit Betroffener wider – ihr Gesichtsausdruck ist entschlossen und mutig. Frische Farben und authentische Motive untermauern die Botschaft der neuen Kampagne, die im Herbst vorgestellt wird.
Ein neues Projekt unterstützt Frauen in Not, eine Wohnung zu finden.
Für viele Frauen beginnt der Weg aus der Gewalt mit dem Schritt in ein Frauenhaus. Doch wie geht es weiter? Um ein neues, selbstbestimmtes Leben zu starten, brauchen Frauen ein sicheres, eigenes Zuhause. Der Wohnungsmarkt ist allerdings vielerorts hart umkämpft. Frauen, die aus Noteinrichtungen in ihre eigenen vier Wände ziehen möchten, soll nun im Rahmen des Projekts "Wohnraum finden – gewaltfrei leben – sich vernetzen" geholfen werden.
Die mehrsprachigen Materialien des Hilfetelefons informieren Frauen mit wenig oder keinen Deutschkenntnissen.
Helfen Sie uns, auch Frauen mit wenigen oder keinen Deutschkenntnissen auf die 08000 116 016 hinzuweisen! Verteilen Sie dazu die mehrsprachigen Informationsmaterialien wie die handlichen Klappflyer oder hängen sie unsere Abreißzettel auf. Sie können auch das Logo des Hilfetelefons "Gewalt gegen Frauen" und den Kampagnenspot auf Ihrer Internetseite einbinden. Alle Materialien können jederzeit auf www.hilfetelefon.de kostenfrei bestellt und heruntergeladen werden.