Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen"

Newsletter 3/2022

28.09.2022

Sehr geehrte Damen und Herren,

das Internet ist voller Möglichkeiten für Frauen. Hier können Solidarität geübt und Aufmerksamkeit für Gewaltbetroffene geschaffen werden. Frauen können sich untereinander austauschen, sich helfen, zusammenhalten.

Gleichzeitig nimmt die Gewalt gegen Frauen im digitalen Raum stetig zu. Auch das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" hat im vergangenen Jahr mehr Anfragen in diesem Zusammenhang registriert. Was ist digitale Gewalt, welche Formen und Auswirkungen hat sie und wie können sich Betroffene schützen? Das ist Schwerpunktthema unseres aktuellen Newsletters.

Mit besten Grüßen
Petra Söchting
Leiterin Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen“



Digitale Gewalt hat viele Formen

Im digitalen Raum finden Kontrolle und Bedrohung statt


Gewalt und Belästigung mit Apps und Internetanwendungen

Heimliche Handyüberwachung und Ortung, Cyberstalking, die Verbreitung intimer Fotos oder der Missbrauch von Online-Profilen – digitale Gewalt hat viele Formen. Digitale Tools und Plattformen werden häufig genutzt, um Frauen zu kontrollieren, zu überwachen oder unter Druck zu setzen. Dabei sind sie oftmals von herabsetzenden, sexualisierten Äußerungen betroffen.

Dem Welt-Mädchenbericht 2020 zur digitalen Gewalt gegen Mädchen und Frauen von "Plan International" zufolge haben 70 Prozent der Befragten angegeben, schon einmal Gewalt und Belästigung in den sozialen Medien erlebt zu haben. Das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" registrierte im vergangenen Jahr eine Zunahme von Anfragen im Zusammenhang mit digitaler Gewalt um 18 Prozent.



Digitale Gewalt im privaten Bereich

Beratung und Aufklärung

Ein Interview mit Theresa Eberle, Verein Frauenhauskoordinierung

Digitale Gewalt findet nicht nur durch anonyme Personen im Internet statt. Sie ist oft eine Fortsetzung analoger Gewalt in Familie und Partnerschaft und hat gravierende Auswirkungen auf Betroffene. Digitale Gewalt hat viele Facetten, ist schwer greifbar und erfolgt rund um die Uhr. Das erfordert neue Schutzkonzepte und Beratungsmöglichkeiten. Theresa Eberle vom Verein Frauenhauskoordinierung spricht im Interview über den dringenden Bedarf an Aufklärung und Anlaufstellen für Betroffene sowie Sensibilisierung für Fachpersonal in Beratungsstellen.



Schutzmöglichkeiten bei digitaler Gewalt

Präventive Maßnahmen und konkrete Hilfe

Unterstützung im FRIEDA-Frauen*zentrum e. V.

Das Bewusstsein für digitale Gewalt ist in den letzten Jahren gewachsen. Trotzdem sind Wissen und Kompetenzen nicht genug ausgebaut. Von digitaler Gewalt betroffene Frauen brauchen spezialisierte psychosoziale und fachliche Anlaufstellen. Eine davon ist die Beratung bei Sozialarbeiterin Friederike Behrendt im Anti-Stalking-Projekt des FRIEDA-Frauen*zentrums e. V.. Sie erläutert, welche präventiven Maßnahmen wichtig sind und was Frauen tun können, wenn sie von digitaler Gewalt betroffen sind.



#SicherUndSelbstbestimmt

"Informieren, schützen, unterstützen" – mit der Themenreihe #SicherUndSelbstbestimmt klärt der Verein Frauenhauskoordinierung (FHK) über digitale Gewalt in Partnerschaften auf.



Bundesfrauenministerin zu Besuch

Das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" empfing Lisa Paus

Ministerin zeigt sich beeindruckt von Beratungsleistung

Das 24/7-Beratungsangebot des Hilfetelefons "Gewalt gegen Frauen" und der Dolmetscherdienst in 18 Fremdsprachen haben Bundesministerin Lisa Paus besonders beeindruckt. Bei dem Besuch im Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben am 15. September informierte sie sich unter anderem zu Einzelheiten der Beratungsarbeit und den Auswirkungen der Pandemie. Abteilungsleiterin Heike Rabe, Hilfetelefon-Leiterin Petra Söchting, Fachbereichsleiterin Susanne Häusler und zwei Beraterinnen empfingen die Ministerin und berichteten über die Arbeitsweise des Hilfetelefons.



Dabei sein bei der Mitmachaktion 2022

Signalisieren Sie Solidarität am 25. November!

Den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen für Aktionen nutzen

Ihre Beteiligung am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen ist gefragt. Unter #schweigenbrechen ruft das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" dazu auf, ein Zeichen zu setzen. In diesem Jahr sorgen wir für eine besondere Signalwirkung, Sie dürfen gespannt sein. Druckvorlagen für Plakate, Banner und Hissfahnen mit der Aufschrift #schweigenbrechen und der Möglichkeit der Platzierung eines Partnerlogos können Sie sich bereits jetzt herunterladen. Holen Sie sich auf unserer Aktionswebseite in Kürze weitere gute Ideen zum Mitmachen.



Orange Bänke als Zeichen gegen Gewalt

Mit der Plakette des Hilfetelefons "Gewalt gegen Frauen"

Die energiesparende Alternative zu orange beleuchteten Gebäuden

Das Ziel: mehr Aufmerksamkeit für dieses wichtige Thema an 365 Tagen im Jahr und eine permanente Erinnerung daran, dass Gewalt gegen Frauen mitten in unserer Gesellschaft verübt wird. Eine Plakette mit Logo und Rufnummer des Hilfetelefons "Gewalt gegen Frauen" zusammen mit lokalen Hilfsangeboten wird dieses Jahr Bestandteil der orangefarbenen Bänke in mehreren Städten sein. Die 2021 im Rhein-Sieg-Kreis initiierte Aktion hat inzwischen mehrere Kommunen zum Mitmachen inspiriert.



Infomaterial

Plakate, Flyer oder Aufkleber

Die Materialien sind barrierefrei, kostenlos und mehrsprachig

Unterstützen auch Sie dabei, das Beratungsangebot des Hilfetelefons "Gewalt gegen Frauen" noch bekannter und sichtbarer zu machen. Eine Postkarte in Ihrem Café, ein Flyer in Ihrer Praxis, ein Aufkleber an einem öffentlichen Ort, unser Logo oder Kampagnenspot auf Ihrer Internetseite – mit geringem Aufwand können Sie von Gewalt betroffenen Frauen helfen, einen Ausweg zu finden. Bestellen Sie die Informationsmaterialien jederzeit kostenlos über unser Online-Formular oder laden Sie sie herunter.



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