13.12.2021
Sehr geehrte Damen und Herren,
für gewaltbetroffene Frauen ist es bereits ein erster starker Schritt, sich mit dem Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ in Verbindung zu setzen. Aber sie brauchen häufig noch mehr „Empowerment“, um ihren persönlichen Weg aus der Gewalt und in ein selbstbestimmtes Leben zu finden. In diesem Newsletter lesen Sie, wie die Beraterinnen des Hilfetelefons Betroffene „empowern“. Außerdem blicken wir auf unsere diesjährige Mitmachaktion zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und danken allen Beteiligten für ihr solidarisches Engagement. Viel Freude bei der Lektüre und kraftspendende Feiertage!
Mit herzlichen Grüßen
Petra Söchting
Leiterin Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“
Wie Beraterinnen des Hilfetelefons Frauen „empowern“
Jede Frau trägt eine Kraft in sich, die aber oft verschüttet ist – so eine Beraterin des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“. Genau an diesem Punkt setzt das sogenannte Empowerment an: Gewaltbetroffene Frauen sollen diese Kraft wiederfinden, um Selbstbestimmtheit und Handlungsfähigkeit
für ihren Weg aus der Gewalt zu erlangen. Gemeinsam mit den Ratsuchenden versuchen die Beraterinnen des Hilfetelefons individuelle Ressourcen aufzuspüren und zu aktivieren. Häufig sind es vermeintlich unscheinbare Kleinigkeiten, die eine große Wirkung erzielen und Lösungswege eröffnen können.
„Wir brechen das Schweigen“
Im öffentlichen Verkehr, auf Brötchentüten, an Gebäuden, auf Webseiten: Das Logo mit der Nummer 08000 116 016 des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“ war zum 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, bundesweit präsent. In Oldenburg fuhren die Busse sogar mit acht verschiedenen Plakatmotiven. Viele Menschen folgten dem Aufruf des Hilfetelefons zur Mitmachaktion „Wir brechen das Schweigen“. Auch Anne Will, Bully Herbig und Dorothee Bär posteten Selfies mit dem Aktionsschild. Danke für die Solidarität, denn Gewalt gegen Frauen hat in unserer Gesellschaft keinen Platz.
Reisende mit Informationen zum Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ versorgt
Auch die Deutsche Bahn wurde zum 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, im Rahmen der Mitmachaktion „Wir brechen das Schweigen“ aktiv: Sechs Tage lang wehten an den Haupteingängen des Berliner Hauptbahnhofs prominent die Fahnen des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“. Im Reisezentrum, in der Lounge und an den Informationsstellen der Deutschen Bahn lag für Wartende, Vorbeikommende und Reisende weiteres Informationsmaterial zum Lesen und Mitnehmen an ihre Reiseziele in ganz Deutschland aus – rund 300.000 Menschen täglich konnten die Nummer 08000 116 016 wahrnehmen.
Online-Portal gibt Auskunft über bundesweite Belegung von Frauenhäusern
Im Mai 2021 ging eine neue Suchmaschine online: Die bundesweite Frauenhaus-Suche der Zentralen Informationsstelle Autonomer Frauenhäuser (ZIF). Per Mausklick erfahren gewaltbetroffene Frauen, wo das nächste Frauenhaus liegt, ob freie Plätze vorhanden sind und welche Aufnahmemöglichkeiten bestehen. Über einen Filter können sie gezielt suchen, ob und wie viele Kinder mitgenommen werden können, ob Haustiere erlaubt sind, ob ihre Muttersprache angeboten wird und in welcher Hinsicht Barrierefreiheit besteht. Rund 300 Frauenhäuser in ganz Deutschland sind bereits in das Online-Portal eingebunden.
Um 4,9 Prozent sind die Fälle von Gewalt in bestehenden und ehemaligen Partnerschaften 2020 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Besonders häufig trifft diese Gewalt Frauen: 80,5 Prozent der Betroffenen sind weiblich. Das zeigt die aktuelle Kriminalstatische Auswertung zu Partnerschaftsgewalt des Bundeskriminalamtes, die im November erschienen ist.
Unternehmen und Organisationen erklären sich gegen Sexismus
„Gemeinsam gegen Sexismus und sexuelle Belästigung“ – so lautet das am 26. Oktober 2021 von Bundesfrauenministerin Christine Lambrecht gestartete gesellschaftliche Bündnis. Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner engagieren sich dafür, dass Frauen dieselben Chancen und Respekt im Berufsleben erhalten wie Männer. Überkommene Rollenbilder und Diskriminierungen sollen überwunden werden. Die Gemeinsame Erklärung unterzeichneten bereits über 50 Unternehmen und Organisationen, darunter der Deutsche Städtetag, die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Volkswagen, Daimler und das ZDF.
Die kostenfreien Materialien des Hilfetelefons online bestellen
Eine Postkarte in Ihrem Café, ein Flyer in Ihrer Praxis, ein Aufkleber an einem öffentlichen Ort, unser Logo oder Kampagnenspot auf Ihrer Internetseite – unterstützen Sie uns dabei, das Beratungsangebot des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“ noch bekannter und sichtbarer zu machen. Mit geringem Aufwand können Sie von Gewalt betroffenen Frauen helfen, einen Ausweg zu finden. Das Informationsmaterial steht Ihnen kostenlos zu Verfügung und ist über unser online-Formular ganz einfach zu bestellen bzw. herunterzuladen.
Gerne stellen wir Ihnen Beiträge aus unserem Newsletter zur Veröffentlichung in Ihren eigenen Medien zur Verfügung. Sprechen Sie uns an unter: 030 280 18 152.