Newsletter – "Gemeinsam gegen Menschenhandel"
06.06.2025
Liebe Lesende,
Menschenhandel, Zwangsprostitution, Zwangsheirat oder Arbeitsausbeutung sind gravierende Gewaltformen. Das Hilfetelefon “Gewalt gegen Frauen” will betroffene Frauen besser mit seinem Erstberatungsangebot erreichen. Durch die Sensibilisierung der breiten Öffentlichkeit für das Thema Menschenhandel und die Information von Fachkräften kann in diesem Zusammenhang viel bewegt werden. Umso mehr freuen wir uns über Ihr Interesse an unserer aktuellen Newsletter-Ausgabe – die auch über unsere Street-Art-Aktion auf dem Berliner Teufelsberg und den neuen Jahresbericht informiert.
Mit besten Grüßen
Petra Söchting
Leiterin Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen"
"Viele Betroffene stehen unter hohem Druck"

Beratung des Hilfetelefons “Gewalt gegen Frauen” zum Thema Menschenhandel
Das Dunkelfeld im Bereich Menschenhandel ist groß. Nur wenige Frauen finden Zugang zu Beratung und Unterstützung. Auch beim Hilfetelefon “Gewalt gegen Frauen” gehen bislang nur wenige Anfragen im Bereich des Menschenhandels ein. Die Ursachen sind vielfältig: Sprachbarrieren, fehlendes Wissen
und Unsicherheit bezüglich ihrer Rechte erschweren Betroffenen den ersten Schritt. Das Hilfetelefon setzt auf aktive Öffentlichkeitsarbeit, um betroffene Frauen und ihr soziales Umfeld besser mit seinem Erstberatungsangebot zu erreichen – und das Thema sichtbarer zu machen.
Wie finden Betroffene den Weg zur Beratung?
Interview mit Sozialpädagogin Claudia Robbe vom KOKBundesweiter Koordinierungskreis gegen Menschenhandel e. V.eingetragener Verein

Der Bundesweite Koordinierungskreis gegen Menschenhandel (KOKBundesweiter Koordinierungskreis gegen Menschenhandel e.V.) ist ein Zusammenschluss von Fachberatungsstellen zur Bekämpfung des Menschenhandels. Die Beratungsstellen im KOKBundesweiter Koordinierungskreis gegen Menschenhandel-Netzwerk wollen die Lebenssituation Betroffener verbessern und ihnen helfen, ihre Rechte durchzusetzen. Wie das gelingen kann und was die größten Präventionspotenziale sind, um Menschenhandel und Ausbeutung zu verhindern, darüber haben wir mit KOKBundesweiter Koordinierungskreis gegen Menschenhandel-Vorstandsmitglied Claudia Robbe gesprochen.
Wenn aus falschen Versprechen Ausbeutung wird
Motive sensibilisieren für Strategien des Menschenhandels
Wer ist noch nie auf ein falsches Versprechen hereingefallen? Was im privaten Umfeld enttäuschend ist, hat in der organisierten Kriminalität eine ganz andere Tragweite: Beim Menschenhandel wird oftmals mit falschen Versprechen gearbeitet – Frauen werden unter anderem mit angeblichen Jobs in der Gastronomie oder in der Pflege nach Deutschland gelockt. Gegen ihren Willen werden sie gezwungen, unter ausbeuterischen Bedingungen zu arbeiten. Das Hilfetelefon “Gewalt gegen Frauen” macht mit neuen Kampagnenmotiven auf das Thema und sein Beratungsangebot im Bereich Menschenhandel aufmerksam.

Fachliche Fragen zum Thema Menschenhandel?
Kontaktieren Sie das Hilfetelefon, wenn Sie Rat suchen

Ob Sie einen Sprachkurs leiten, in einer Flüchtlingsunterkunft oder bei der Bahnhofsmission aktiv sind, beim Zoll, der Polizei oder in der Stadtverwaltung arbeiten – vielleicht kommen Sie dabei in Kontakt mit Frauen, die von Menschenhandel betroffen sind. Auch wenn Sie in medizinischen oder sozialen Berufen tätig sind, begegnen Ihnen möglicherweise Frauen, die ausgebeutet werden. Gibt es Situationen, in denen Sie alleine nicht weiterkommen, oder haben Sie in einem Verdachtsfall Gesprächsbedarf? Die Beraterinnen des Hilfetelefons “Gewalt gegen Frauen” sind für Sie da.
KOKBundesweiter Koordinierungskreis gegen Menschenhandel-Datenbericht 2024
Der Bundesweite Koordinierungskreis gegen Menschenhandel – KOKBundesweiter Koordinierungskreis gegen Menschenhandel e. V.eingetragener Verein hat im Oktober 2024 seinen Datenbericht veröffentlicht. Demnach wurden im Jahr 2023 von den Fachberatungsstellen 702 Fälle von Menschenhandel dokumentiert. Mit einem Anteil von 87 Prozent sind die meisten Betroffenen weiblich.
Kreative Solidarität
Street-Art-Aktion auf dem Berliner Teufelsberg
Im Rahmen einer Kooperation zwischen dem Hilfetelefon “Gewalt gegen Frauen” und der Street-Art-Künstlerin Jasmin Siddiqui alias HERA ist im Mai 2025 ein großflächiges Wandbild als Statement für Mut und Empowerment entstanden. “Die Zusammenarbeit zwischen dem Hilfetelefon und Jasmin Siddiqui zeigt, wie kreative und unkonventionelle Ansätze das Bewusstsein für ein so wichtiges Thema wie geschlechtsspezifische Gewalt stärken können”, sagt die Leiterin des Hilfetelefons, Petra Söchting.
Ein Videorückblick gibt spannende Einblicke in die Entstehung des Werkes.

Beratungsaufkommen auf neuem Höchststand
Mehr als 61.000-mal wurde das Hilfetelefon “Gewalt gegen Frauen” im vergangenen Jahr für eine Beratung kontaktiert. Welche Gewaltformen die Statistik anführen und was das Hilfetelefon zur Unterstützung Betroffener leistet, darüber informiert der aktuelle Jahresbericht.
Kostenlose Infomaterialien des Hilfetelefons
Im Fokus: das mehrsprachige Plakat

Mit Hilfe von Dolmetscherinnen kann die Telefon-Beratung beim Hilfetelefon “Gewalt gegen Frauen” rund-um-die-Uhr in 18 Fremdsprachen erfolgen. Nutzen Sie unser neues Plakat im A4- und A3-Format, um Betroffene und Menschen aus ihrem sozialen Umfeld auf das mehrsprachige Beratungsangebot aufmerksam zu machen. Das Plakat kann wie alle anderen Infomaterialien – darunter auch Aufkleber, Flyer und Abreißzettel – direkt heruntergeladen oder als Printversion kostenfrei bestellt werden.
Sie möchten über das Hilfetelefon informieren?
Gerne stellen wir Ihnen z. B.zum Beispiel Beiträge aus unserem Newsletter zur Veröffentlichung in Ihren eigenen Medien zur Verfügung. Sprechen Sie gerne unser Partnerbüro an unter: +49 30/30 88 11-42 oder …