Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen"

Newsletter – Medizinische Fachkräfte und ihre Schlüsselrolle für Betroffene

13.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser,

die Gesundheit von Frauen, die Gewalt erleben, ist stark gefährdet. Umso wichtiger ist es, dass sie durch medizinische Fachkräfte unterstützt und auf Angebote wie das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" aufmerksam gemacht werden. Lesen Sie in unserem aktuellen Newsletter, wie das Hilfetelefon Mitarbeitenden aus dem Gesundheitsbereich beratend zur Seite steht. Darüber hinaus berichten wir über die anonyme Spurensicherung, die zwar gesetzlich als Kassenleistung verankert, aber noch längst nicht in allen Bundesländern entsprechend umgesetzt ist. Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre.

Mit besten Grüßen
Petra Söchting
Leiterin Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen“




Unterstützung medizinischer Fachkräfte


Warum gesundheitliches Personal besondere Verantwortung trägt

Gesundheitseinrichtungen stellen für gewaltbetroffene Frauen häufig den ersten oder einzigen Kontaktpunkt dar. Daraus ergibt sich für medizinische Fachkräfte eine große Chance, aber auch eine besondere Verantwortung. Das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" berät Mitarbeitende aus dem Gesundheitsbereich

und informiert über Kontakt- und Anlaufstellen für gewaltbetroffene Frauen vor Ort. Darüber hinaus können Fachkräfte auch für sich selbst Beratung in Anspruch nehmen, sofern sie an die eigenen Belastungsgrenzen stoßen und sich bei der Unterstützung gewaltbetroffener Patientinnen überfordert fühlen.



Die vertrauliche Spurensicherung

Was das anzeigenunabhängige Verfahren für Betroffene leistet

Die anonyme Spurensicherung dokumentiert die Spuren und Verletzungsfolgen einer Gewalttat und gibt betroffenen Frauen Zeit, um das Für und Wider einer Strafanzeige ohne Handlungsdruck abzuwägen. Obwohl die Untersuchungszahlen der vertraulichen Spurensicherung steigen, sind die Hürden für viele Betroffene weiterhin hoch. Das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" informiert kostenfrei und vertraulich, zu jeder Tages- und Nachtzeit darüber, was die vertrauliche Spurensicherung leistet und welche Praxen und Kliniken die Leistung anbieten.



Europa will Menschenhandel besser bekämpfen

Auch Zwangsehen fallen unter das neue EU-Gesetz

Die europäischen Staaten haben sich auf neue Richtlinien verständigt, um Menschenhandel besser bekämpfen zu können. Weltweit sind 60 Prozent der Betroffenen von Menschenhandel Mädchen und Frauen. In Deutschland sind es sogar 95,2 Prozent. Menschenhandel hat viele Aspekte, deshalb wurde der Begriff weiter gefasst. Künftig fallen auch Zwangsehen, illegale Adoptionen und erzwungene Leihmutterschaften unter das Gesetz gegen Menschenhandel.



RTL-Filmcrew informiert sich vor Ort

„Unter uns“-Schauspielerin Theresa Traser beim Hilfetelefon

Anfang Februar begrüßte das Team des Hilfetelefons "Gewalt gegen Frauen" die Schauspielerin Theresa Traser. Begleitet von Producerin Claudia Danne und Chefautor Peter Gallert hat sie sich über die Arbeitsweise des bundesweiten Beratungsangebots informiert. Bei der RTL-Serie "Unter uns" geht es seit Anfang des Jahres um das Thema sexuelle Belästigung. Theresa Traser spielt die Figur Ronja Pfeiffer, die einen sexuellen Übergriff durch ihren Fahrlehrer erlebt. Der Austausch mit Beraterinnen des Hilfetelefons macht dem Filmteam deutlich, wie wichtig das Unterstützungsangebot ist.



Hingucker in Eingängen und Treppenhäusern

Wohnungsbaugenossenschaft in Hamburg unterstützt das Hilfetelefon

Sie hängen in Eingängen und Treppenhäusern in Altona wie in Harburg, in Osdorf wie in Eimsbüttel. Die Hamburger Wohnungsbaugesellschaft SAGA unterstützt die Informationskampagne des Hilfetelefons "Gewalt gegen Frauen" und macht mit 1.066 Plakaten auf das bundesweite Beratungsangebot aufmerksam. Mit den Plakaten werden Häuser, Hauswartstützpunkte und die Geschäftsstellen ausgestattet. Oftmals wird die Nachbarschaft darauf aufmerksam, wenn Frauen von Häuslicher Gewalt oder Stalking betroffen sind. Auch Menschen aus der Nachbarschaft, Verwandte und Bekannte können sich an das Hilfetelefon wenden.



Graphic Novel: Schweigen ist keine Lösung

Eindrücklich illustriert die Graphic Novel "Hinter Türen" die Schicksale von Frauen, die Gewalt erleben. Die Erlebnisse der Charaktere stehen stellvertretend für die vielen Betroffenen, die beim Hilfetelefon anrufen, wenn sie Gewalt erlebt haben. Die Künstlerin Isabel Kreitz und der Illustrator Stefan Dinter haben den Comicroman 2016 verfasst, nun wird er aktualisiert und neu produziert. Die Graphic Novel steht als Digitalfassung auf www.hinter-tueren.de zur Verfügung und ist über unser Online-Formular bestellbar.




Plakate, Flyer oder Aufkleber

Die Infomaterialien sind barrierefrei, kostenlos und mehrsprachig

Unterstützen auch Sie dabei, das Beratungsangebot des Hilfetelefons "Gewalt gegen Frauen" noch bekannter und sichtbarer zu machen. Ein Plakat in Ihrem Café, ein Flyer in Ihrer Praxis, ein Aufkleber an einem öffentlichen Ort, unser Logo auf Ihrer Internetseite – mit geringem Aufwand können Sie von Gewalt betroffenen Frauen helfen, einen Ausweg zu finden. Bestellen Sie die Informationsmaterialien jederzeit kostenlos über unser Online-Formular oder laden Sie sie herunter.



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