Gewalt gegen Frauen passiert ständig und überall. Obwohl jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Gewalt erfährt, suchen nur 20 Prozent Unterstützung. Um noch mehr Frauen zu ermutigen, sich Hilfe zu suchen und Unterstützungsangebote wahrzunehmen, hat das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" 2018 eine Öffentlichkeitskampagne entwickelt und sein Corporate Design überarbeitet. Unter dem Motto "Aber jetzt rede ich" stellt die Kampagne die Betroffenen selbst in den Fokus. Sie zeigt Frauen in ihrer Stärke – mutig, selbstbestimmt und entschlossen, einen Weg aus der Gewalt zu finden. Im Rahmen der Kampagnenentwicklung wurden Einzelgespräche mit Betroffenen geführt, deren Ergebnisse maßgeblich mit in die Kampagnenlinie geflossen sind.
Die Kampagne verzichtet bewusst darauf, Gewalt bildlich darzustellen. Dennoch ist diese präsent: in prägnanten, vorwurfsvollen, verharmlosenden Aussagen, mit denen sich viele gewaltbetroffene Frauen konfrontiert sehen. "Das ist normal in einer Ehe", "Du bist doch selber schuld", "Das geschieht dir recht": Mit Sätzen wie diesen wird vielen betroffenen Frauen die Schuld gegeben für das, was ihnen widerfährt. Sie zielen darauf ab, Frauen zu entmutigen, einzuschüchtern und zum Schweigen zu bringen. Doch die abgebildeten Frauen haben eine starke, entschlossene Antwort: "Aber jetzt rede ich". Und zwar beim Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen". Hier hören die speziell geschulten Fachkräfte zu und suchen gemeinsam mit der Hilfesuchenden nach Lösungen.
Gewalt betrifft Frauen in unterschiedlichsten Lebenssituationen und beinhaltet verschiedenste Formen von Verletzungen und Übergriffen. Diese thematische Vielfalt macht deutlich, dass sich das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" an alle Betroffenen richtet: Frauen, die jahrelang psychische Gewalt durch ihren Partner erleben ("Ohne mich bist du nichts") finden hier ebenso Unterstützung wie Frauen mit Behinderung, die häufig nicht ernst genommen werden, wenn sie sich mit ihren Gewalterfahrungen anderen anvertrauen ("Dir glaubt doch eh keiner"). Die Kampagne zeigt auch auf, welches perfide Rollenverständnis oftmals hinter der Gewalt steht ("Du gehörst mir") und geht darauf ein, welchen Einfluss in vielen Fällen das soziale Umfeld auf die Betroffenen hat ("Die Familie wird dich verstoßen"). Die Kampagne weist zudem darauf hin, wo Gewalt gegen Frauen enden kann ("Er wird uns überall finden"). Laut einer Studie des Bundeskriminalamtes im Jahr 2016 stirbt jeden dritten Tag eine Frau durch ihren Partner.
Zu der Kampagne "Aber jetzt rede ich" gehören auch zahlreiche Informationsmaterialien.
Nutzen Sie das Online-Formular und bestellen Sie die Materialien der Öffentlichkeitskampagne – damit noch mehr Frauen von unserem Beratungsangebot erfahren!