Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen"

09.11.2017

Blickfang im Herzen der Stadt: starke Statements gegen Partnergewalt – Gleichstellungsbeauftragte setzt Schlösser-Aktion des Hilfetelefons auf Meppener Hubbrücke um

"Die Liebe besiegt alles", verkünden zart geschwungene Lettern auf einem schon leicht angerosteten Vorhängeschloss. Viele dieser so genannten "Liebesschlösser" schmücken die Hubbrücke im Zentrum Meppens im Emsland. Als Zeichen der ewigen Treue haben Liebespaare hier gravierte Vorhängeschlösser angebracht und den Schlüssel anschließend symbolisch im Fluss versenkt.
 
Ab dem 13. November startet auf dieser Brücke eine Aktion, die nicht nur Romantiker zum Innehalten bewegen soll: Zehn große, farbenfrohe Banner weisen darauf hin, dass manche Liebesgeschichten in Gewalt münden – und wo in diesem Falle Hilfe zu finden ist.

"Das kann auch bei uns funktionieren"

Inspiriert wurde das Projekt durch die gleichnamige Aktion des Hilfetelefons "Gewalt gegen Frauen". 2016 hatte das Hilfetelefon aufrüttelnde Banner vor Deutschlands berühmtester Liebesschlösser-Kulisse, der Kölner Hohenzollernbrücke, angebracht. Botschaften wie „Ein Liebensbeweis. Kein Freifahrtschein“ griffen die romantische Szenerie auf und wiesen auf das Angebot des Hilfetelefons bei Gewalt in der Partnerschaft hin. 

Elisabeth Mecklenburg, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Meppen, wurde auf das Format aufmerksam. "Das ist einfach eine tolle Aktion, die auch bei uns funktionieren kann", so Mecklenburg. Die Hubbrücke über die Hase verbindet die Innenstadt mit dem Einkaufszentrum MEP und wird von Fußgängerinnen und Fußgängern intensiv frequentiert – günstige Voraussetzungen, um eine breite Öffentlichkeit zu erreichen. "Wir möchten mit der Aktion hier in Meppen auf das Thema ‚Gewalt gegen Frauen‘ aufmerksam machen. Betroffene sollen wissen, dass es Unterstützungsangebote wie das Hilfetelefon und zahlreiche Hilfsangebote vor Ort gibt", so die Gleichstellungsbeauftragte.
 

Banner in fünf Sprachen übersetzt

Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen setzt Elisabeth Mecklenburg die Aktion gemeinsam mit dem Arbeitskreis "Häusliche Gewalt" um – mit kleineren Anpassungen. So gestaltete die Meppenerin eigene Banner, übernahm aber einen Teil der Hilfetelefon-Slogans. "Zusätzlich haben wir für einige Banner die Texte auf Arabisch, Farsi, Russisch, Polnisch und Englisch übersetzt", berichtet die Gleichstellungsbeauftragte, die zugleich auch als Integrationsbeauftragte tätig ist. Herausfordernd sei dabei der Genehmigungsprozess gewesen. Da die Meppener Hubbrücke über eine Bundeswasserstraße führt, musste die Erlaubnis des Wasserschifffahrtsamtes für die Anbringung der Banner eingeholt werden – ein Prozess, der durchaus bürokratisch war. "Das hält mich aber nicht ab", sagt Elisabeth Mecklenburg. "Dafür war die Zusammenarbeit mit dem Hilfetelefon absolut unkompliziert."
 

Bundesweit Aktionen zum 25. November geplant

Die Aktion in Meppen ist nur eine von zahlreichen Aktionen, die anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November bundesweit realisiert werden. Viele Akteurinnen und Akteure informieren dabei auch über das kostenfreie Angebot des Hilfetelefons.

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