Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen"

02.11.2023

"Wir sind froh, auf das niedrigschwellige Angebot des Hilfetelefons verweisen zu können"

Aktionen vor Ort am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen

Seit acht Jahren organisiert das Team der Gleichstellungsbeauftragten des Statistischen Bundesamtes Heike Opfermann vor allem an den großen Standorten Wiesbaden und Bonn Aktionen rund um den 25. November, dem Internationalen UN-Aktionstag gegen Gewalt an Frauen. "Uns ist es eine Herzensangelegenheit", sagt Daniela Schneider, Mitarbeiterin und Abwesenheitsstellvertreterin der Gleichstellungsbeauftragten, die mit ihren Kolleginnen jedes Jahr erneut viele kreative Wege sucht, das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" noch bekannter zu machen. Heike Opfermann und Ihr Team wissen aus eigener Erfahrung in Beratungsgesprächen, wie entlastend es ist, auf das niedrigschwellige Angebot des Hilfetelefons verweisen zu können.

Rufnummer des Hilfetelefons im Intranet zu finden

Längst hat das Gleichstellungsteam dafür gesorgt, dass in der Bundesoberbehörde, die statistische Informationen erhebt, sammelt und analysiert, viele Beschäftigte das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" kennen. Im Intranet des Statistischen Bundesamtes ist die Telefonnummer des Hilfetelefons jederzeit zu finden – eine einfache, aber effektive Maßnahme. Auch sind viele mit den Materialien des Hilfetelefons versorgt: "Die Kugelschreiber und Haftzettel mit der Telefonnummer finden an unserem Aktionsstand immer reißenden Absatz. Wir sind froh, die Infomaterialien und Give-aways des Hilfetelefons nutzen zu können", sagt Daniela Schneider.

"Wir als Behörde, wollen unseren Teil dazu beitragen, dass Frauen den Teufelskreis aus Hilflosigkeit durchbrechen können und dass sie ermuntert werden, Wege aus der Gewalt zu suchen", sagt Daniela Schneider. Der Gleichstellungsbeauftragten Heike Opfermann ist sehr wohl bewusst, dass in einer Behörde mit 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Querschnitt der Gesellschaft abgebildet wird. Daher setzen sie und ihr Team alles daran, alle Beschäftigten für das Thema zu sensibilisieren und zur Zivilcourage zu ermuntern. Hinschauen – und helfen!

Rund um den 25. November ist im Amt was los

Als die Gleichstellungsbeauftragte Heike Opfermann und ihr Team 2015 zum ersten Mal einige Aktionen zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen organisierten, waren  sie fast ein bisschen traurig, weil sie kaum Rückmeldungen bekamen. "Das ist inzwischen anders, unsere Aktionen haben sich institutionalisiert, es wird von uns erwartet, dass wir dafür sorgen, dass am 25. November im Amt was los ist", erzählt Daniela Schneider. Das Gleichstellungsteam organisiert Infostände, Ausstellungen und auch Workshops, teilweise mit unterschiedlichen Partnerinnen und Partnern. In diesem Jahr wird die Kooperation mit der Hessischen Polizeibehörde, die wegen Corona pausiert hat, fortgesetzt.

Die Beschäftigten werden freigestellt, um am Workshop "Gewalt. Sehen. Helfen!" teilzunehmen. Bereits seit 2018 macht das Gleichstellungsteam das Angebot und es kam sehr viel positives Feedback", so Daniela Schneider. In der Vergangenheit hat sie auch die Kantinenbetreiber am Standort Wiesbaden und Bonn mobilisiert – rund um den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen wurden die Brötchentüten mit der Telefonnummer des Hilfetelefons bedruckt.

Auch für die Teilnahme an der Mitmachaktion #Schweigenbrechen und den digitalen Auftritt im Intranet des Amtes zeigen Heike Opfermann und ihr Team großes Engagement: "Wir haben 2020 alle Führungskräfte angeschrieben und explizit auf die Mitmachaktion hingewiesen. Viele Kolleginnen und Kollegen haben sich daraufhin an der Fotoaktion des Hilfetelefons beteiligen wollen. Die Fotos wurden anschließend teils als Video im Intranet und Internet sowie auf den sozialen Medien verbreitet und auch intern ausgestellt – das kommt immer super an", berichtet Daniela Schneider.

Kommunale Gleichstellungsbeauftragte engagieren sich gemeinsam

Auch Nicole Renée Flynn, Gleichstellungsbeauftragte der Samtgemeinde Zeven, legt sich richtig ins Zeug, um am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen das Hilfetelefon sowie regionale Unterstützungsangebote noch besser sichtbar zu machen. In ihrer Heimat, den USA, ist der UN-Aktionstag vor allem als "Orange Day" bekannt. Für sie ist es Ehrensache, bei der Mitmachaktion des Hilfetelefons "Gewalt gegen Frauen" unter dem Motto "Wir brechen das Schweigen" die Stimme zu erheben. "Gewalt gegen Frauen verletzt grundlegend das Menschenrecht auf Gewaltfreiheit", sagt die Zevener Gleichstellungsbeauftragte.

Die Nummer des Hilfetelefons prangt auf einem Bus

Die gebürtige US-Amerikanerin findet, dass die Informationsangebote in Deutschland nicht so leicht zugänglich sind wie etwa in ihrer Heimat. "Das ist oft kompliziert, es gibt hier etwas und dort etwas und es fällt nicht jeder Frau leicht, den Überblick zu behalten. Umso besser, dass das Hilfetelefon so etwas wie ein Lotse ist", sagt die Gleichstellungsbeauftragte. Deshalb tut sie sich zusammen mit ihren Kolleginnen Katja Weße, Gleichstellungsbeauftragte aus dem Landkreis Rotenburg, und Meike Rissiek, Gleichstellungsbeauftragte aus der Stadt Rotenburg (an der Wümme), um die Nummer des Hilfetelefons "Gewalt gegen Frauen" auf einem Bus zu bewerben, der durch den Landkreis Rotenburg fährt.

"Das hat sich in den Vorjahren bewährt und ich bin sicher, wir erreichen damit auch in diesem Jahr viele Menschen. Nicht nur Betroffene, sondern auch Nachbarn, Familienangehörige, Freundinnen und Freunde. Auch für das Umfeld ist es wichtig, zu wissen, wohin es sich wenden kann, wenn  der Verdacht besteht, dass Frauen Unterstützung brauchen", sagt Nicole Renée Flynn.

Alle drei Gleichstellungsbeauftragten stellen wie schon in der Vergangenheit rund um den Aktionstag am 25. November ein zweiwöchiges Programm auf die Beine. "Bei uns im Dorfkino läuft dann immer ein thematisch passender Film. In diesem Jahr wird das ,Nur eine Frau‘ sein, die Filmbiografie der deutsch-kurdischen Berlinerin Hatun Sürücü, die einem sogenannten Ehrenmord zum Opfer fiel. Wir organisieren auch immer Selbstverteidigungskurse für Mädchen ab 14 Jahren und für Frauen, es gibt Graffiti-Aktionen und eine große Kundgebung auf dem Marktplatz", schildert Nicole Renée Flynn. "Uns ist es ein großes Anliegen, die bestehenden Hilfsangebote noch bekannter zu machen."

Zum Seitenanfang springen