14.12.2023
Erneut spornte die Mitmachaktion des Hilfetelefons "Gewalt gegen Frauen" viele Menschen dazu an, rund um den 25. November auf das Thema Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen – im Internet wie mit kreativen Aktionen vor Ort. Mit der jährlichen Mitmachaktion "Wir brechen das Schweigen" möchte das Hilfetelefon zu einem gesellschaftlichen Umfeld beitragen, in dem Gewalt nicht toleriert wird und Menschen genau hinschauen und aufmerksam sind. Frauen, die von Gewalt betroffen sind, soll signalisiert werden, dass sie nicht allein sind. Das Unterstützungsangebot des Hilfetelefons "Gewalt gegen Frauen" steht ihnen und auch ihrem sozialen Umfeld rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr als Erstanlaufstelle zur Verfügung.
Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Kathrin Wahlmann, niedersächsische Justizministerin, Katharina Fegebank, Zweite Bürgermeisterin der Freien und Hansestadt Hamburg, SPD-Vorsitzender Lars Klingbeil und Manne Lucha, baden-württembergischer Minister für Soziales, Gesundheit und Integration, stehen stellvertretend für die parteiübergreifende Solidarität der Politikerinnen und Politiker in Deutschland. Sie alle beteiligten sich an der Mitmachaktion des Hilfetelefons "Gewalt gegen Frauen" am 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen. Wie bereits im vergangenen Jahr, setzte Bundesfamilienministerin Lisa Paus, Schirmherrin der Aktion des Hilfetelefons, als eine der ersten in den sozialen Netzwerken ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen und rief zur Beteiligung an der Mitmachaktion unter dem diesjährigen Motto "Unsere Stimmen gegen Gewalt an Frauen" auf. Signale der Solidarität kamen aus großen Teilen der Gesellschaft.
Das bewährte Aktionsschild wurde in diesem Jahr vielfach eingesetzt, um ein starkes Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen. Bundes- und Landesministerien, Kommunen, kommunale Unternehmen, Polizeidienststellen, Jobcenter und Hoch- und Meisterschulen engagierten sich zahlreich – im Internet wie mit Aktionen vor Ort. Auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), der Deutsche Städtetag, der Bund Deutscher Kriminalbeamter, die Krankenkasse BARMER und das Unternehmen ROSSMANN beteiligten sich an der Mitmachaktion des Hilfetelefons. Solidarisch zeigten sich unter anderem auch die Bundesarbeitsgemeinschaft Täterarbeit, die Vereine Frauennetzwerk und Frauenhauskoordinierung sowie "profamilia". Wir haben die zahlreichen Solidaritätssignale unter dem #Schweigenbrechen in der Fotogalerie auf www.hilfetelefon.de gesammelt.
Über 3.000 Aufrufe verzeichnete der Aktionsfilter der Mitmachaktion des Hilfetelefons – ein kostenloses und unkompliziertes Tool für Selfies, Gruppenfotos, Videos oder Reels für den eigenen Feed oder auch für Storybeiträge bei Facebook und Instagram. Zu den starken Stimmen gegen Gewalt an Frauen zählten auch die Autorin und Vermittlerin für Rassismuskritik Tupoka Ogette, die Bloggerin Helene Anschütz und die Autorin und Aktivistin Franka Frei.
Die Mitmachaktion des Hilfetelefons "Gewalt gegen Frauen" steht für viele Partnerinnen und Partner als fester Termin im Kalender. Rund um den 25. November organisieren sie Infostände, Film- und Buchpräsentationen und aufmerksamkeitsstarke Aktionen. Oftmals tun sich Städte und Gemeinden zusammen, um auf das Thema Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen. Sie weisen mit Plakaten in Bussen, Zügen und S-Bahnen auf das Unterstützungsangebot des Hilfetelefons wie auch auf lokale Beratungsstellen hin. Nicole Renée Flynn, Gleichstellungsbeauftragte der Samtgemeinde Zeven, Katja Weße, Gleichstellungsbeauftragte aus dem Landkreis Rotenburg, und Meike Rissiek, Gleichstellungsbeauftragte aus der Stadt Rotenburg (Wümme), bewarben auch in diesem Jahr gemeinsam die Nummer des Hilfetelefons auf einem Bus, der durch den Landkreis Rotenburg rollt.
An vielen Orten in Deutschland heißt es am 25. November "Gewalt kommt nicht in die Tüte". So lautete auch die Botschaft der Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Unna und des Frauenforums Unna. Sie aktivierten weitere Projektpartner in der Region und machten es möglich, dass der eindringliche Appell auf 60.000 Tüten für Brot und Brötchen flächendeckend die Haushalte im Kreis Unna erreichte.
Auch in den niedersächsischen Gemeinden Neu Wulmstorf und Samtgemeinde Salzhausen haben sich kommunale Gleichstellungsbeauftragte zusammengetan und ließen Brötchentüten mit dem Slogan bedrucken, um sie den Bäckereien zur Verfügung zu stellen. Zudem haben sie am Aktionstag sowie zusätzlich auch am 1. Dezember Infostände auf den Marktplätzen aufgebaut. Dort waren nicht nur die Bürgermeister ansprechbar zum Thema Gewaltprävention, auch Vertreterinnen und Vertreter des Frauenhauses, der Jugendarbeit sowie der Präventionsbeauftragte der Polizei des Landkreis Harburg standen für Gespräche zur Verfügung.
In Bonn und im Rhein-Siegkreis wie auch im Landkreis Osnabrück gehören sie bereits ins Stadtbild, nun hat man auch im nordrhein-westfälischen Bergkamen die Idee aufgegriffen, mit orangefarbenen Bänken ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen. Bürgermeister Bernd Schäfer und die Gleichstellungsbeauftragte Martina Bierkämper stellten gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung und der Bürgerschaft vor dem Bergkamener Rathaus die erste von insgesamt sieben Bänken auf. Die auffällig lackierten Bänke machen das Unrecht dauerhaft sichtbar und zeigen Wege auf, Betroffenen zu helfen. Das Hennefer Berufskolleg im Rhein-Sieg-Kreis hat das Thema schon vor einigen Jahren aufgegriffen. Schülerinnen und Schüler schufen die orangefarbenen Bänke, denen die Nummer des Hilfetelefons "Gewalt gegen Frauen" eingeschrieben ist. Inzwischen gibt 32 orangefarbene Bänke in der Region.
Ein bewährtes Team sind die beiden Gleichstellungsbeauftragten der niederrheinischen Gemeinde Weeze und der Stadt Goch im Kreis Kleve. Nicola Roth und Friederike Küsters konnten den regionalen Airport Weeze als Sponsor dafür gewinnen, Pullover mit der Rufnummer des Hilfetelefons zu bedrucken, die in diesem Jahr ein farbliches Highlight setzten. Schon vor dem 25. November organisierten die beiden Gleichstellungsbeauftragten Infostände auf den jeweiligen Wochenmärkten und wurden dabei begleitet von lokalen Polizeikräften, vom Bundestagabgeordneten aus dem Kreis Kleve Stefan Rouenhoff, dem Weezer Bürgermeister Georg Koenen und der Gocher stellvertretenden Bürgermeisterin Katharina Pleines. Unterstützung kam auch von den Beschickerinnen und Beschickern der Märkte – die sind ja für ihre Stimmgewalt bekannt und haben an diesen Aktionstagen das diesjährige Motto des Hilfetelefons "Unsere Stimdmen gegen Gewalt an Frauen" wortwörtlich genommen. Zur Stärkung aller engagierten Stimmen haben Nicola Roth und Friederike Küsters nicht nur Infomaterialien, sondern auch Hustenbonbons verteilt, deren Packungen mit einem Aufkleber des Hilfetelefons beklebt waren.
In vielen Städten und Gemeinden Deutschlands wurde an zentralen Verkehrsknotenpunkten auf den Aktionstag hingewiesen. Dazu werden "Roadside Screens" (große Werbeflächen mit Bildschirmen in LED-Technik) mit dem Aktionsmotiv des Hilfetelefons versehen, in diesem Jahr unter anderem in Osnabrück. Die Stadt Ludwigsburg und auch der Landkreis Ludwigsburg haben große Brückenbanner anfertigen lassen, um für das Thema Gewalt gegen Frauen zu sensibilisieren. In der Hansestadt Hamburg wurden großflächige Poster mit Informationen zum Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" in den Stadtinformationsanlagen gezeigt.
Das Landratsamt Würzburg hat am Internationalen Aktionstag gegen Gewalt an Frauen für jede Frau, die 2022 durch Partnerschaftsgewalt getötet worden ist, Schuhe in und vor der Behörde verteilt. Insgesamt waren es 133 Paar grell-orangefarbene Schuhe. Zwischen den Schuhen waren auch orangefarbene Rollstühle platziert, um darauf hinzuweisen, dass Frauen mit Behinderung besonders gefährdet sind, Opfer von Diskriminierung und Gewalt zu werden.
Das Team der Gleichstellungsbeauftragten im Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben initiierte anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen eine Ausstellung und verschiedene Aktionen für die rund 1.500 Beschäftigten.
Als bleibende Zeichen der Solidarität wurden orangefarbene Bänke mit der Aufschrift "Kein Platz für Gewalt gegen Frauen" an den Standorten Köln und Schleife aufgestellt. In Köln-Cubus und Berlin-Halensee schaffen orangefarbene Stühle Aufmerksamkeit für das Thema.